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Gründung Münchens

Heinricus und seine Unterstützer - Pfalzgraf Otto 

1158 n.Chr.

Heinrich der Löwe war zwar seit 1156 Herzog in Baiern. Dennoch gab es damals viele weitere baierische Herrscher, die dem Herzog zwar unterstellt waren aber ihre eigenen Interessen verfolgten. Neben den übermächtigen Bischöfen von Landshut, Regensburg und Freising regierte die Herzöge von Andechs, derer von Wolfratshausen, die Dachauer, die Grafen von Valley sowie die Wittelsbacher.

 

Barbarossas Bannerträger und enger Verbündeter war Pfalzgraf Otto I. von Wittelsbach.

 

Otto I. von Wittelsbach* (maior, 1117-1183) lebte als als Sachverwalter der königlichen Rechte im Herzogtum Baiern auf Burg Wartenberg (erbaut um 1110/1115) - ein kleiner Ort nicht unweit des heutigen Münchner Flughafens. Sein Ur-Großvater war Graf Otto I. von Scheyern (1040-1078) und ist damit der Stammvater der Wittelsbacher Linie. Sein Vater ebenfalls ein Otto, der um 1121 zum Pfalzgraf in Bayern ernannt wurde. Der Vorname Otto war bei den frühen Wittelsbachern weit verbreitet. So hatte Pfalzgraf Otto von Wittelsbaches weitere Vetter und Onkel mit dem Namen Otto auch einen jüngeren Bruder Otto (minor).

 

* Der Name Wittelsbacher bedeutet 'Bach bei dem Wald'  ("witu" althochdeutsch für Wald). Zwanzig Kilometer nördlich von Augsburg bei Aichach liegt auch heute noch das Dorf Oberwittelsbach und hier stand wohl die erste Burg der Wittelsbacher nach der sich die Adelsfamilie benannt hatte.

 

Otto war maßgeblich an der Gründung Münchens beteiligt, in dem er die alten Römerstraße nach Feringa zur neuen Brücke am Gasteig umleitete. Zwar sparten sich die Salzsender-Fuhrleute den

Umweg über Föhring und konnten jetzt einen direkten Weg über München nehmen - dennoch musste man der Nutzung der neuen Route etwas Nachdruck verleihen. Hinter Ebersberg wurde von Pfalzgraf Otto eine kleine "Salzburg" erbaut und nicht unweit davon (bei Steinhöring) liegt noch heute der "Schrankenschneider-Hof". Dort hatten die Wittelsbacher mit dem Kloster Ebersberg Straßenbarrikaden errichtet und die Fuhrleute gezwungen die Römerstraße nach Föhring zu verlassen um die Straße Richtung München einzuschlagen. Bischof Otto von Freising fand dafür deutliche Worte "Pfalzgraf Otto, des perfiden und feindseligen Vaters nicht unähnlicher Nachfolger, übertrifft alle seine Vorfahren an Bösartigkeit..." und gibt sich "dem Diebstahl und Straßenraub" hin. Die  "Wittelinespacher", deren Adelsgeschlecht erstmals 1115 urkundlich erwähnt wurde, aber wahrscheinlich auf aus dem Geschlecht der "Luitpoldinger" hervorgeht, versuchten sich später von der aggressive Haltung ihres Vorfahren zu distanzieren indem die Geschichtsschreibung den "Tyranni" zum "hochangesehenen" Otto umschreiben ließen.

Abbildung:

Pfalzgraf Otto I. von Wittelsbach major, der spätere Herzog Otto I. von Wittelsbach 

dargestellt vom Munichkindl

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